Im März 1934 war mit dem Bau der Strecke Hannover-Berlin in Betonplattenbauweise
begonnen worden. Nur knapp drei Jahre später, am 10. Januar 1937,
wurde das letzte Teilstück zwischen Helmstedt und Burg (58,4 km) für
den Verkehr freigegeben. Die Zufahrt von Berlin erfolgte zunächst
über die damalige Reichsstraße 1 (heute: B 1) über Potsdam
bis zur Auffahrt bei Werder. Erst ab 1940 stand die durchgehende Strecke
über die Autobahndreiecke Werder, Potsdam, Drewitz (A 10) inklusive
des sog. AVUS-Zubringers (A 115) in den Süden Berlins zur Verfügung.
Die Anlage des Berliner Rings geht zurück auf Albert Speers "Generalentwicklungsplan",
der ein gigantisches System von Ringautobahnen mit strahlenförmig
davon ausgehenden Fernstraßen um Berlin vorsah. Bis Kriegsende konnte
allerdings nur ein Teil (128 km) des Außenrings verwirklicht werden.
Die Schließung des Berliner Rings mit einer Gesamtlänge von
195,8 km erfolgte erst 1979 mit der Fertigstellung des Teilstücks
Potsdam/Nord-Nauen-Falkensee-Abzweig Rostock (=AD Havelland).
Als es noch zwei deutsche Staaten gab und Berlin eine geteilte Stadt
war, kam der A 2/A 10 eine überaus wichtige Funktion einer Transitverbindung
zwischen dem Bundesgebiet und West-Berlin zu. Das Autobahnteilstück
Marienborn/Helmstedt - Dreilinden war die kürzeste Straßenverbindung
zwischen West-Berlin und dem damaligen Gebiet der Bundesrepublik. Da die
DDR-Behörden ab September 1951 bis zum Inkrafttreten des Transitabkommens
1971 nach Entfernung gestaffelte Straßenbenutzungsgebühren erhoben,
die jeder Kraftfahrer individuell zu entrichten hatte, lag es nahe, diesen
kürzesten Weg zu wählen. Die A 2/A 10 war somit die Transitstrecke
mit der höchsten Verkehrsdichte: Im Jahre 1968 beispielsweise bewegten
sich 66 % des Straßenfernverkehrs im Transit auf dieser Strecke.
(Zum Vergleich: auf der A 9 Berlin-Hirschberg/Rudolphstein waren es nur
20 %).
In den Jahrzehnten nach Kriegsende mußten die Autofahrer hier
im Laufe der Jahrzehnte eine Reihe von Behinderungen und Unterbrechungen
in Kauf nehmen: