Die Bundesautobahn
Koblenz - Trier - Saarbrücken war bis Hermeskeil bereits Bestandteil
des in den 30-er Jahren konzipierten Reichsautobahnnetzes. Damals plante
man eine Nord-Süd-Verbindung Köln - Trier - Landstuhl und zwischen
dieser Strecke und der Autobahn Köln - Frankfurt eine Querverbindung
zum Mehrener Dreieck bei Daun über Koblenz zum Dernbacher Dreieck
bei Montabaur. Dieser Netzstruktur entspricht auch die Gestaltung des Autobahndreiecks
Daun (Mehrener Dreieck), bei dem die Fahrbeziehungen Köln - Saarbrücken
und umgekehrt durchgehend geführt sind. Auch die im Juni 1974 eingeführte
neue Numerierung der Autobahn geht für das vorgesehene Gesamtnetz
von einer durchgehenden Strecke Heiligenhafen - Köln - Saarbrücken
mit der künftigen Nr. A 1 aus.
Entwürfe für Teilstrecken der Autobahn sind in den Vorkriegs-
und Kriegsjahren bereits aufgestellt und ausgeführt worden. Bei Kriegsende
waren z.B. zwischen Koblenz und Trier umfangreiche Erdarbeiten durchgeführt,
27 Brückenbauwerke fertiggestellt und weitere 17 begonnen und 13,6
km Betonfahrbahn einbahnig befahrbar.
Die Wiederaufnahme dieser Strecke in das Bundesautobahnnetz ging schrittweise
vor sich. Zunächst war nur an einen Anschluß des Koblenz-Neuwieder-Beckens
an die BAB Köln - Frankfurt gedacht. Die Planung für den Abschnitt
Dernbacher Dreieck - Koblenz wurde 1954 wieder aufgenommen. Mit der Verkehrsübergabe
der Rheinbrücke Bendorf am 16.8.1965 war dieses Ziel erreicht.
Eine in den Jahren 1959/1960 durchgeführte Verkehrsuntersuchung
lieferte die Begründung für eine Weiterführung über
Trier nach Landstuhl, die jedoch zunächst nur als einbahnige Bundesstraße
B 408 ausgeführt werden sollte. Auch hier wurde die Planung unter
weitgehender Verwendung der vorhandenen Trasse weiterbetrieben.
Die Strecke Kaisersesch - Wittlich war 1965 - nach Fertigstellung einzelner
Teilstrecken - als B 408 einbahnig unter Verkehr. Eine Unterbrechung war
lediglich durch das südlich der Anschlußstelle (AS) Hasborn
befindliche französische Munitionslager gegeben. Die Freigabe dieser
Strecke durch die französischen Dienststellen erfolgte erst am 1.7.1968.
Inzwischen war im Jahre 1967 auch die B 408 in das Autobahnprogramm
aufgenommen worden. Die weiteren Planungen und Entwürfe wurden für
den vollen Autobahnquerschnitt aufgestellt. Schrittweise folgte die Schließung
der Lücke zwischen Koblenz und Kaisersesch mit dem letzten Teilabschnitt
von Rübenach bis zur AS Mayen im Dezember 1970. Es schloß sich
an der Weiterbau von Wittlich in Richtung Trier mit der Verkehrsübergabe
der Moselbrücke Schweich am 18.12.1974.
Im Abschnitt Schweich - Landstuhl wurde die alte Reichsautobahntrasse,
die östlich von Hermeskeil ohne Berührung des Saarlandes verlief,
gänzlich verlassen, da die Vorkriegsplanung keine direkte autobahnähnliche
Anbindung des Saarlandes an die frühere Strecke Trier - Landstuhl
vorsah. Erst Mitte der fünfziger Jahre, als das saarländische
Fernstraßennetz neu konzipiert wurde, entstand aus dem Bedürfnis
nach einer direkten Anbindung des Saarlandes an die B 408 unter Umgehung
der zahlreichen, entlang der B 268/269 gelegenen Ortschaften die Planung
einer "Kraftfahrbahn" Saarbrücken - Hermeskeil, die als Bundesstraße
B 327 im Endzustand einen vierspurigen Querschnitt ohne Mittelstreifen
aufweisen und frei von höhengleichen Kreuzungen sein sollte. Um die
Anbindung dieser Strecke an die B 408 zu gewährleisten, wurde die
neue Linie weiter nach Süden verschoben. Sie umgeht Hermeskeil im
Westen, um in der Hauptrichtung nach Süden Saarbrücken zu erreichen,
während bei Nonnweiler, nach Osten abzweigend, die A 62 die Verbindung
in die Pfalz nach Landstuhl herstellt.
Der Planung für die B 327 wurde zunächst zwischen Hermeskeil
und Lebach ein zweispuriger Querschnitt, ab Lebach jedoch bis Saarbrücken
der vierspurige Querschnitt zugrunde gelegt, der im unmittelbaren Ballungsraum
von Saarbrücken auch zur Bauausführung gelangte. Nach Festlegung
der Linienführung erfolgte zur weiteren Bearbeitung eine Aufteilung
der Strecke in verschiedene Abschnitte, die jeweils einzeln verkehrswirksam
wurden. Dabei war zunächst die Planung im erweiterten Stadtbereich
von Saarbrücken vordringlich. 1960 konnte das erste Teilstück
Saarbrücken - Riegelsberg und 1964 das Teilstück Illingen - Eppelborn
für den Verkehr freigegeben werden. Hiermit war bereits über
das vorhandene Landstraßennetz eine durchgehende Parallelverbindung
zur überlasteten B 268/B 269 zwischen Tholey und Saarbrücken
gegeben.
Es folgten schrittweise entsprechend dem Verkehrsbedürfnis die
übrigen Abschnitte in Richtung Hermeskeil.
Mit Beschluß des Deutschen Bundestages vom 19. Juni 1969 wurde
die Bundesregierung aufgefordert, die finanziellen Voraussetzungen zur
Fertigstellung des saarländischen Fernstraßenzuges in Richtung
Köln und Ruhrgebiet zu schaffen. In Ausweitung dieses Beschlusses
wurde die Strecke als Autobahn anerkannt. Somit war aus der Bundesstraße
Saarbrücken - Hermeskeil (B 327) die neue Autobahn Saarbrücken
- Trier - Koblenz geworden.
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