VDE Nr. 15
A 4 Eisenach – GörlitzSchematische Darstellung des aktuellen Bau- und Planungsstandes (westlicher Teil)
Schematische Darstellung des aktuellen Bau- und Planungsstandes (östlicher Teil)
Aufgabenstellung
386,7 km vier- bzw. sechsstreifiger Ausbau und vierstreifiger Neubau
Realisierung durch die Straßenbaubehörden von Hessen (8 km), Thüringen (105,1 km) und Sachsen (70 km) sowie der DEGES.
Besonderheiten
Das herausragendste Ereignis war ohne Zweifel die Inbetriebnahme des 23,6 km langen Neubauabschnitts zwischen den Anschlußstellen Weißenberg und Görlitz (B 115 n) inklusive des Tunnels Königshainer Berge. Mit seinen beiden 3,3 km langen Röhren ist dies der (vorerst) längste Straßentunnel in Deutschland. Mit dem erfolgten Lückenschluß in Ostsachsen in die A 4 seit März 1999 auf knapp 93,6 km zwischen dem AD Dresden und der Bundesgrenze zu Polen durchgängig vierstreifig befahrbar.
Ebenfalls von großer Bedeutung war die Verkehrsfreigabe der neuen Richtungsfahrbahn Dresden – Chemnitz auf ca. 8 km am "Tanneberger Loch" zwischen Wilsdruff und Nossen Anfang des Jahres. Mit der Verlegung der Trasse aus dem Tal in nördliche Hanglage wird zum einen einer der unfallträchtigsten Abschnitte der A 4 "entschärft". Die Herausnahme der Trasse aus dem Kernbereich des "Landschaftsschutzgebietes Triebischtäler" bedeutet eine wesentliche Entlastung dieses ökologisch bedeutenden Raumes von Lärm und Schadstoffen. Die alte Trasse wird auf ca. 5,3 km vollständig zurückgebaut und renaturiert, unterbrochene Lebensräume für Flora und Fauna werden wiederhergestellt.
Bereits im Frühjahr 1998 wurde der Abschnitt "Hörselberge" zwischen Werrabrücke und Waltershausen (24,5 km) der DEGES übertragen. Hier laufen die Entwurfsplanungen für die Neubautrasse mit dem Ziel, sie im 2. Halbjahr 2000 dem BMVBW vorzulegen.
Als weitere zusätzliche Aufgabe kam hinzu:
Trassenverlegung im Triebischtal
Projektfortschritt
Grunderwerb:
In Thüringen ist der Grunderwerb an 18 km Trasse und insbesondere an vorgezogenen Brückenanschlußstellen durchgeführt. Auch die vorgesehenen Baumaßnahmen sind grunderwerblich gesichert.
In Sachsen ist der Grunderwerb bis auf die zwei zurückgestellten westlichen Abschnitte auf 120 km weitestgehend abgeschlossen. 107 km davon befinden sich bereits in der Schlußvermessung.
Von den 1600 ha Flächenbedarf für Trasse und A/E-Maßnahmen konnten ca. 20 % aus dem Besitz der öffentlichen Hand bereitgestellt werden. Mit über 2100 Eigentümern und Pächtern wurden Erwerbsverhandlungen geführt. Dabei mußten 3320 Flurstücke erfaßt und bewertet werden. Besonders kompliziert gestaltete sich der Grunderwerb in den städtischen Bereichen Dresden und Crimmitschau. Dichtbebautes Gebiet führte zu einer hohen Anzahl von Lärmschutzbetroffenen und sogenannten "Straßenverdrängten", die ihre Wohnung aufgeben mußten. Mit Unterstützung inbesondere der Stadt Crimmitschau und vielen staatlichen Stellen konnten die Betroffenen bei der Schaffung von Ersatzwohnraum sehr gefördert werden.
Ausblick bis Mitte 2000