In der strategischen Planung zum Neubau der A 20 wird größter Wert darauf gelegt, daß möglichst frühzeitig erste verkehrswirksame Teilstrecken in unterschiedlichen Regionen zur Verfügung stehen. Deshalb soll auch der Streckenanteil im Bereich Neubrandenburg – Prenzlau vorrangig realisiert werden. Nachdem bereits im Sommer 1997 das Planfeststellungsverfahren (PFV) für den südlichsten Abschnitt der A 20 zwischen der Anschlußstelle Prenzlau/Nord (L 26) und dem AK Uckermark (ca. 14 km) bzw. im Dezember 1997 für den 21 km langen Abschnitt zwischen Strasburg (L 282) und Pasewalk (B 109) eingeleitet worden sind, wurde nun auch für das dazwischenliegende, 11 km lange Teilstück zwischen der Anschlußstelle Pasewalk/Süd (B 109) und der Anschlußstelle Prenzlau/Nord (L 26) das PFV in Gang gesetzt. Der Beginn der Bauarbeiten in dieser Verkehrseinheit (VKE 1812) wird noch für 1998 angestrebt.
Die neue Autobahn leistet einen wichtigen Beitrag zur verkehrlichen Erschließung der Städte Strasburg, Pasewalk und Prenzlau und der gesamten Region. Gleichzeitig werden die Innenstädte und die Ortschaften – insbesondere entlang der Bundesstraßen B 104, B 109 und B 198 – vom Durchgangsverkehr mit durchschnittlichen Verkehrsbelastungen von 8.000 – 12.000 Kfz/24h entlastet. Für die Anwohner bedeutet das in erster Linie geringere Lärm- und Schadstoffbelastungen und ein deutlich reduziertes Unfallrisiko. Darüber hinaus werden Tourismus, Landwirtschaft, Handel und Gewerbe im Landkreis Uckermark von der besseren Erreichbarkeit durch die neue Autobahn profitieren.
Die Trassenführung der A 20 in Lage und Höhe wurde im vorliegenden Planfeststellungsabschnitt durch verschiedene Zwangspunkte bestimmt. Zu beachten waren insbesondere verschiedene geschützte Biotope, die nahe Wohnbebauung von Rollwitz, Damerow, Schönfeld, Klockow und Dauerthal sowie die Querung des Seegrabens und Dauergrabens. Angestrebt wurde bei den Planungen eien möglichst weiträumige Umfahrung der geschlossenen Ortslagen zur Minimierung der Beeinträchtigungen für die betroffenen Gemeinden. Die auf dem gesamten Streckenabschnitt anzutreffenden Biotope wurden, soweit es aufgrund der trassierungstechnischen Randbedingungen möglich war, umfahren, um die Eingriffe in Natur und Landschaft zu minimieren.
Die Einbindung in das vorhandene Straßennetz erfolgt hier über die Bundesstraße B 109 Pasewalk – Prenzlau. Im Anschlußstellenbereich wird die B 109 über die Autobahn geführt; die Linienführung der Bundesstraße wird dabei nicht verändert.
Um die Verkehrsbeziehungen im nachgeordneten Straßennetz aufrechtzuerhalten, werden neben der B 109 auch Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen über Brückenbauwerke über die künftige Autobahn geführt:
Im Zuge der A 20 werden – wie an anderen Autobahnen üblich – in Abständen von ca. 20 km Parkplätze mit WC angelegt. Auch auf der PWC-Anlage im Bereich der Gemarkung Klockow soll dem Reisenden die Möglichkeit gegeben werden, in landschaftlich schöner Umgebung eine Rast einzulegen. Stellplätze für 22 Pkw, 10 Lkw und 2 Busse stehen auf jeder Seite zur Verfügung.
Der Bau einer Autobahn ist immer mit unvermeidbaren Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. Zur Kompensation werden im Rahmen der landschaftspflegerischen Begleitplanung (LBP) entsprechende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erarbeitet. Im Umfeld der A 20-Trasse werden Trocken- und Feuchtbiotope als neue Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten angelegt. Einzelmaßnahmen sind u.a.
Ziel der Maßnahmenplanung ist es, die zusätzlichen Zerschneidungswirkungen, zu denen es durch den Autobahnneubau in diesem Landschaftsraum kommen wird, durch die Neuanlage von großflächigen Biotopen und der Vernetzung der Flächen miteinander zu mindern.
Als vernetzende Elemente zwischen den Biotopen dienen die auf das Ueckertal ausgerichteten Fließgewässer. Die zur Vernetzung in diesem Bereich bedeutsamen Querungsmöglichkeiten – der Seegraben und der Dauergraben – werden deshalb über Brückenbauwerke von der A 20 überführt. Um die Zerschneidungswirkung der Autobahn weiter zu mindern, werden außerdem 11 Amphibiendurchlässe geschaffen.
Im Planungsbereich verläuft die A 20 durch landwirtschaftlich genutztes Gelände. Die landwirtschaftlichen Flächen werden meist durch Flächendrainagen künstlich entwässert, die infolge des Autobahnbaus unterbrochen werden müssen. Damit die Qualität der Agrarflächen gesichert bleibt, werden die Drainage- und Entwässerungsleitungen wieder funktionsfähig verbunden.
Bereits im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie bei der Linienführung wurde unter Abwägung aller Belange darauf geachtet, wesentliche Lärmbeeinträchtigungen für bebaute Bereiche zu vermeiden. Schalltechnische Untersuchungen zeigten, daß die zulässigen Grenzwerte für den Lärmschutz eingehalten werden. Das liegt zum einen an der siedlungsfernen Trassenführung, zum andern an der Einschnittslage bzw. an der Geländeanpassung der A 20 in maßgeblichen Abschnitten. Schallschutzmaßnahmen sind im vorliegenden Planungsabschnitt somit nicht erforderlich.
Das auf der A 20 anfallende Regenwasser wird über Längsleitungen gesammelt und Regenrückhaltebecken zugeführt. Diese verfügen über ein Absetz- und ein Rückhaltebecken. Den Vorflutern wird somit zeitlich verzögert zur Vermeidung der Überlagerung von Abflußspitzen bereits vorgereinigtes Wasser schadlos zugeführt.
Länge: |
11 km |
Anschlußstelle: |
Pasewalk/Süd |
Bauwerke: |
- 7 Überführungsbauwerke |
Flächenbedarf: |
ca. 41 ha Streckenbau |
Bodenbewegungen: |
1,5 Mio. m³ |
Planung: |
Planungsgemeinschaft 'A 20 Prenzlau' unter Federführung der Durth Roos Consulting GmbH, Darmstadt |