A71, Abschnitt Meiningen - Berkach
Während in den nördlich gelegenen Abschnitten der A71 die Bauarbeiten bereits im Gange sind, läuft für diesen letzten Abschnitt der A 71 im Freistaat Thüringen (VKE 5323) das Planfeststellungsverfahren. Der Beschluß – und damit Baurecht – wird noch im Jahr 2002 erwartet.
Der 13,3 km lange Streckenabschnitt beginnt südlich der AS Meiningen-Süd (B 89) und endet an der Landesgrenze zu Bayern. Er verläuft im Norden zunächst im Immertal und quert das Naturschutzgebiet Eichelberg in einem ca. 1110 m langen Tunnel in zwei getrennten Röhren. Unmittelbar hinter dem südlichen Tunnelportal öffnet sich das Tal der Jüchsen. Zur Querung des Talraumes wird eine ca. 369 m lange Brücke gebaut. Dieses Bauwerk ist hinsichtlich der Baulogistik in diesem Abschnitt von größter Bedeutung und soll deshalb als vorgezogene Maßnahme möglichst frühzeitig begonnen werden. Das Ausbruchsmaterial aus dem Tunnel wird nämlich für den Streckenbau weiter südlich benötigt. Sobald die Brücke fertiggestellt ist, kann dieser Massentransport auf der Trasse der A 71 erfolgen, so daß die öffentlichen Straßen nicht zusätzlich durch Baustellenverkehr belastet werden.
Im weiteren Verlauf werden das Bibratal nordöstlich von Wölfershausen und die Kreisstraße K 64 in Dammlage, der Ahlberg östlich Wölfershausen im Einschnitt gequert. Wiederum in Dammlage führt die Trasse über ein Seitental der Bibra, ehe sie im Einschnitt den Jüchsener Wald berührt. Hier entsteht eine PWC-Anlage.
Weiter südlich wird die A 71 über das Tal der Röste, dann im Einschnitt zwischen Queienfeld und Rentwertshausen durch den Büchelberg und schließlich über das Tal der Bibra mit der Landstraße L 2668 geführt.
Unmittelbar südlich der Talbrücke Bibra entsteht die AS Rentwertshausen zur Anbindung des nachgeordneten Straßennetzes über die Landesstraße L 2668 an die Autobahn. In einem weiten Rechtsbogen werden das südlich gelegene Quellgebiet der Grüne und der Jüdische Friedhof umfahren, ehe die Trasse die Landesgrenze zu Bayern erreicht.
Tunnel Eichelberg (1110 m)
Das Bauwerk durchquert den Eichelberg und endet mit dem Südportal unmittelbar an der Talbrücke Jüchsen. Der Tunnel erhält je eine Röhre pro Richtungsfahrbahn im Achsabstand zwischen 11 und 25 m.
Talbrücke Jüchsen (369 m)
Das Bauwerk schließt unmittelbar an den Tunnel an und überführt die Jüchsen, die Landesstraße L 1131 und zwei Wirtschaftswege. Die Stützweiten der Neunfeld-Brücke liegen zwischen 32 und 45 m. Aufgrund der Tunnelnähe werden zwei getrennte Überbauten im Abstand von 13 m gebaut. Die Höhe über Grund liegt bei max. 25 m. Vorgezogener Baubeginn im Frühjahr 2002.
Brücke über die Röste (80 m)
Das Dreifeld-Bauwerk mit Sützweiten von 23 – 25 – 23 m quert das Tal in einer maximalen Höhe von 19 m. Die Aufweitung des Bauwerks auf 80 m erfolgte aus naturschutzfachlichen Gründen.
Talbrücke Bibra (249 m)
In maximal 22 m Höhe führt das Siebenfeld-Bauwerk über die Bibra und die Landesstraße L 2668. Die Stützweiten liegen zwischen 27 und 39 m.
AS Rentwertshausen (L 2668)
Auf der Südseite des Bibratals – unmittelbar hinter dem Brückenbauwerk – erfolgt an dieser Anschlußstelle die Anbindung des nachgeordneten Straßennetzes an die A 71 über die Landesstraße 2668. Die Linienführung der L 2668 im Bereich der Anschlußstelle wird im Zuge der Gesamtmaßnahme optimiert.
Daten und Fakten VKE
5323 AS Meiningen-Süd – Berkach (Lgr. TH/BY)
Länge: |
13,3 km |
Regelquerschnitt: |
26,0 m |
Anschlußstelle: |
Rentwertshausen (L 2668) |
Bauwerke: |
14 Brückenbauwerke, darunter 3 Großbrücken: |
Anlagen: |
Parkplatz mit WC (beidseitig) |
Flächenbedarf: |
Ca. 83 ha Trasse, davon ca. 5 ha vorübergehend für das
Baufeld; ca. 116 ha Kompensationsfläche (Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen) |
Kosten: |
Ca. 106,17 Mio. € (brutto) für Bau und Grunderwerb |
Prognose – Verkehrsbelastung: |
21100 Kfz/24 h (durchschnittl. tägliche Verkehrsmenge im Jahr 2015); Güterverkehrsanteil ca. 20 % |
Planung: |
Seib, Würzburg (Strecke) |